Studie zur Giftigkeit von D-Kampfer bei schwangeren Ratten und Kaninchen und deren Embryonen
Datum: 1997
Autor: Jost Leuschner
Durchgeführt durch: LPT Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG
Tiere: 100 schwangere Sprague-Dawley Ratten* (Moellegard Breeding Center*, Ejby, Dänemark); 56 schwangere Himalaya Kaninchen* (Chr. Fred Leuschner & Co, Löhndorf, Deutschland)
Bei diesem Tierversuch wird die Giftigkeit von D-Kampfer an schwangeren Tieren überprüft. Kampfer ist ein Wirkstoff, der im ätherischen Öl des Kampferbaumes vorkommt. Der Wirkstoff wird normalerweise nur äußerlich angewendet und ihm wird eine schmerzstillende und durchblutungsfördernde Wirkung zugeschrieben. Er wird häufig für Erkältungsbäder bzw. -salben verwendet. Bei diesem Versuch wird der Wirkstoff allerdings schwangeren Ratten und Kaninchen per Magensonde eingeführt, um herauszufinden, ob der Verzehr der Substanz Veränderungen beim Fötus auslöst.
Hierzu werden 100 schwangere Sprague-Dawley Ratten in Einzelkäfigen gehalten. Die Ratten werden in drei Gruppen eingeteilt und ihnen werden vom 6. bis zum 17. Tag der Schwangerschaft täglich verschiedene Dosen D-Kampfer (216 mg/kg, 464 mg/kg und 1000 mg/kg Körpergewicht) gegeben. Täglich wird die Futter-und Wasseraufnahme der Tiere sowie ihr Körpergewicht kontrolliert. Außerdem werden die Tiere auf Vergiftungserscheinungen hin beobachtet. Am 20. Tag der Schwangerschaft werden alle Tiere getötet und die Embryonen auf Fehlbildungen untersucht.
An keinem der Embryonen können Abweichungen festgestellt werden. Während des Versuches zeigt die Dosis-Gruppe mit 216 mg/kg keine klinischen Veränderungen.
Die Gruppe Ratten, welche 464 mg/kg erhielt, reduziert die Futteraufnahme und hat einen erhöhten Speichelfluss. Starke Vergiftungserscheinungen werden bei den Tieren mit der stärksten Dosierung beobachtet: Sie zeigen Zuckungen/Krämpfe, verminderte Bewegungslust, Gänsehaut und Veränderungen des Körpergewichts. Außerdem werden bei der Obduktion einiger Ratten aus den Gruppen
mit einer mittleren bzw. hohen Verabreichungsmenge Tumore im Magen gefunden.
Des Weiteren wird in dem Versuch eine Gruppe von 56 schwangeren Himalaya Kaninchen* in Einzelkäfigen gehalten. Den Tieren werden vom 6. bis zum 18. Tag der Schwangerschaft verschiedene Dosen D-Kampfer (147 mg/kg, 313 mg/kg, 681 mg/kg) per Zwangsfütterung mittels einer Magensonde eingeführt. Das Körpergewicht sowie die Wasser- und Nahrungsaufnahme werden täglich überprüft. Am 20. Tag der Schwangerschaft werden alle Kaninchen getötet und die Embryonen auf Fehlbildungen bzw. Abweichungen hin untersucht. In keiner der Dosis-Gruppen können Fehlbildungen an den Embryonen festgestellt werden. Während des Testes zeigen die Kaninchen aus der höchst dosierten Gruppe Abweichungen in Bezug auf Fressverhalten und Körpergewicht.
Ursprünglich von der Firma Sprague-Dawley Farms gezüchtet und vertrieben, zählt diese Albinoratte zu den am häufigsten benutzen sog. Versuchsratten. Sie gilt als ruhig und einfach zu handhaben.
Hauptsitz der 1958 gegründeten dänischen Versuchstierzuchtfirma Moellegaard and Bomholtgard Breeding and Research Centre (M&B A/S). Mittlerweile ist die Firma unter dem Namen Taconic M&B A/S Teil des internationalen Taconic Konzerns.
Das Himalaya Kanichen (dt. auch Russenkaninchen) ist ein gängiges sog. Versuchstier, das u. a. von LPT gezüchtet und verkauft wird.