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Eine vorläufige pharmakokinetische Studie zu Triterpen, einem Bestandteil von Birkenrinde (Betulae alba cortex)

Art: Wissenschaftlicher Artikel
Datum: 2008
AutorInnen: Sebastian Jäger, Armin Scheffler (Carl Gustav Carus-Institut, 75223 Niefern-Öschlbronn), Melanie N. Laszczyk (Carl Gustav Carus-Istitut, 75223 Niefern-Öschlbronn; Betulin-Institut, 64297 Darmstadt)
Durchgeführt durch: LPT Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG
Tiere: 36 Sprague-Dawley Ratten* (Charles River*), 18 Beagle-Hunde (Morini*)

In diesem Versuch wird die Giftigkeit von Extrakten der Birkenrinde an Ratten und Beagle-Hunden untersucht. Einige Bestandteile der Birkenrinde werden in der Pharmaindustrie als antiviraler und hautschützender Wirkstoff eingesetzt, unter anderem bei Hautkrankheiten. Es wird ihnen auch eine tumorhemmende Wirkung zugesagt. In den vorliegenden Tests wird die Giftigkeit von Triterpen (TE), einem chemischen Bestandteil der Birkenrinde, getestet. Für Triterpen wurden bereits früher LD50-Tests* an Mäusen durchgeführt.

Die Giftigkeitstests werden in zwei verschiedenen Versuchen durchgeführt. Zunächst wird die Giftigkeit von Triterpen an Hunden untersucht. Dazu wird Beagles (3 weibliche und 3 männliche pro Gruppe, insgesamt 3 Gruppen) für 28 Tage eine Dosis von 30 mg/kg, 100 mg/kg bzw. 300 mg/kg TE täglich unter die Haut injiziert. Täglich werden Gewicht, Fressverhalten und Blutwerte kontrolliert. Nach 28 Tagen werden die Hunde getötet und eine toxikologische Untersuchung des Körpers vorgenommen.

Es wird keine gesundheitsschädliche Wirkung von TE festgestellt. In der zweiten Versuchsreihe wird 36 Sprague-Dawley Ratten (je 3 männliche und 3 weibliche pro Gruppe) über einen Zeitraum von 28 Tagen täglich TE in die Bauchhöhle injiziert. Die Dosierungen variieren von 60 g/kg bis hin zu 540 g/kg. Täglich wird das Blut kontrolliert. Danach werden die Ratten getötet und ihre Organe auf Abweichungen hin untersucht. Auch hier wird keine gesundheitsschädliche Wirkung festgestellt. Die Ratten haben während des Versuches Entzündungen und Irritationen an den Einspritzstellen, doch dies wird als normaler Effekt von Ablagerungen eingestuft.

Sprague-Dawley Ratte
Ursprünglich von der Firma Sprague-Dawley Farms gezüchtet und vertrieben, zählt diese Albinoratte zu den am häufigsten benutzen sog. Versuchsratten. Sie gilt als ruhig und einfach zu handhaben.
Charles River Laboratories, Inc.
Einer der größten Tierversuchskonzerne der Welt und wichtiger Lieferant für sog. Versuchstiere. Das 1947 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 7500 MitarbeiterInnen und hat einen Jahresumsatz von 1,13 Milliarden US$ (Stand 2012). Der Hauptsitz befindet sich in Wilmington, Massachusetts (USA), deutsche Niederlassungen befinden sich in Erkrath, Sulzfeld und Köln.
Morini
Ehemalige italienische Versuchstierzucht, die nach massiven Protesten geschlossen wurde.
LD50-Test
Als letale Dosis (LD) wird die für einen Organismus tödliche Stoffmenge bezeichnet. Bei LD50-Tests wird im Tierversuch überprüft, ab welcher Stoffmenge die Hälfte der Untersuchungsgruppe stirbt.

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