Sicherheitsüberprüffung des Bakterienstammes B.xylanisolvens DSM 23964
Datum: 2011
AutorInnen: Philippe Ulsemer, Kawe Toutounian, Jens Schmidt, Uwe Karsten, Steffen Goletz (Glycotope GmbH, Robert-Roessle-Str. 10, 13125 Berlin), Jost Leuschner (LPT)
Durchgeführt durch: LPT Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG
Tiere: 100 NMRI Mäuse* (Charles River*, Sulzfeld, Deutschland), 26 männliche Swiss Webster Mäuse* (Taconic*, Dänemark)
Diese Studie untersucht die Giftigkeit eines neu isolierten Bakterienstammes, um eine mögliche Nutzung in der Nahrungsmittelindustrie zu überprüfen. Es handelt sich um den probiotischen Bakterienstamm B.xylanisolvens DSM 23964. Die 90-tägige orale Giftigkeitsstudie wird an 100 NMRI Mäusen durchgeführt. Die verschiedenen Gruppen bestehen jeweils aus zehn Weibchen und zehn
Männchen. Die Tiere werden in Einzelkäfigen bei einer Raumtemperatur von 22 Grad gehalten. Futter (SSNIFF Spezialdiäten*, Soest) und Wasser stehen frei zur Verfügung. Täglich werden den Mäusen verschiedene Stämme des B.xylanisolvens in einem Gel mit der Schlundsonde eingeführt. Eine Kontrollgruppe erhält das Gel ohne Bakterien. Täglich werden Haut und Fell, Atem und Kreislauf, Bewegung und Verhalten beobachtet. Einmal wöchentlich werden detaillierte klinische Untersuchungen durchgeführt und das Körpergewicht überprüft. Verhaltensauffälligkeiten werden aufgenommen.
Während des Versuchs gibt es keine Todesfälle unter den Tieren. Keine der Mäuse aus den Testgruppen sowie aus der Kontrollgruppe zeigt substanzbezogene Veränderungen, Abweichungen oder Krankheitsanzeichen. Die Bewegungsabläufe sind normal und das Fressverhalten unverändert. Nach Testende werden alle überlebenden Tiere unter leichter Narkose durch Ausbluten getötet.
Alle wichtigen Organe werden entnommen und auf Abweichungen untersucht. In einer Gruppe gibt es Tiere mit Abweichungen in der Zahl der weißen Blutzellen (Leukozyten). Sie ist etwas niedrig im Vergleich mit anderen Gruppen und der Kontrollgruppe, aber noch in der Norm.
Im weiteren Verlauf dieser Studie wird ein zweiter Test an 26 männlichen Swiss Webster Mäusen durchgeführt. Sie werden in sieben Gruppen unterteilt und in Einzelkäfigen gehalten. Dieses Mal wird die Testsubstanz gespritzt. Nach 7 Tagen werden die Tiere obduziert und auf abdominale Eiterabzesse untersucht. Zwei Abzesse pro Tier werden unter sterilen Bedingungen entfernt und punktiert, um Bakterienrückstände des genannten Stammes zu identifizieren. Das Ergebnis der Studie ist, dass der Bakterienstamm sowohl in seiner lebenden als auch in pasteurisierter Form in Lebensmitteln verwendet werden kann.
Eine seit 1979 im Charles River-Konzern gezüchtete sog. Versuchsmaus. Die Albinomaus wird unter anderem für Giftigkeits- und psychopharmakologische Studien benutzt. Abkürzung für no observed adverse effect level, d. h. die maximale Dosis, die auch bei andauernder Aufnahme des Stoffes keine erkennbaren und messbaren Schädigungen hinterlässt.
Einer der größten Tierversuchskonzerne der Welt und wichtiger Lieferant für sog. Versuchstiere. Das 1947 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 7500 MitarbeiterInnen und hat einen Jahresumsatz von 1,13 Milliarden US$ (Stand 2012). Der Hauptsitz befindet sich in Wilmington, Massachusetts (USA), deutsche Niederlassungen befinden sich in Erkrath, Sulzfeld und Köln.
Eine aus einem Stamm Schweizer Mäuse 1926 erstmals von Dr. Leslie Webster gezüchtete Mäuseart, die speziell für Tierversuche entwickelt wurde. Die Albinomäuse zählen seit Jahrzehnten zu den gängigen sog. Versuchsmäusen.
Das Unternehmen Taconic Biosciences mit Hauptsitz in Hudson, New York (USA) ist ein wichtiger Lieferant für sog. Versuchsmäuse und Versuchsratten. Das Unternehmen unterhält weitere Standorte in den USA, Dänemark und Deutschland (Köln).
Die Firma SSNIFF Spezialdiäten GmbH mit Sitz in Soest ist einer der größten Produzenten von Futter für sog. Versuchstiere.