Test auf akute Hautreizungen durch den Wirkstoff H 3214 GR 00313/1967 (Mercaptodimethur) bei Kaninchen
Datum: April 1998
Auftraggeber: Bayer AG, Department of Toxicology, Friedrich-Ebert-Straße, 217-233, Wuppertal
Durchgeführt durch: LPT Laboratory of Pharmacology and Toxicology GmbH & Co. KG
Tiere: 3 Himalaya Kaninchen* (Chr. Fred Leuschner & Co, Löhndorf)
In diesem Versuch wird ein Hautreizungstest an Kaninchen durchgeführt. Getestet wird das Nervengift Mercaptodimethur, das bei der Herstellung von Insektiziden oder Schneckengift verwendet wird. Der Test wird an drei Himalaya Kaninchen* durchgeführt. Ihnen wird eine Creme aus Wasser und 500 mg des Wirkstoffes (H 321 4 GR 00313/1967) auf ein ca. 6 cm² großes Hautstück am Rücken aufgetragen. Darüber wird ein Verband angelegt. Die Testsubstanz wird für 4 Stunden auf der Haut gelassen. Während dieser Zeit sind die Kaninchen in einem Rabbit Restrainer* fixiert (Abb. links). In den nächsten Tagen wird die Haut auf Hautrötungen, Schorf und Ödembildung kontrolliert.
Die Kontrolle findet nach 1 Stunde, 24 Stunden, 48 Stunden und 72 Stunden statt. Insgesamt werden die Tiere 14 Tage lang überprüft, um zu sehen, ob mögliche Hautveränderungen sich wieder zurückbilden. Der Test wird nach OECD Richtlinien zum Draize Test* durchgeführt. Der Draize Score* liegt bei 0. Es wird unter den Testbedingungen und der Applikationszeit von 4 Stunden keine Hautreizung festgestellt.
Das Himalaya Kanichen (dt. auch Russenkaninchen) ist ein gängiges sog. Versuchstier, das u. a. von LPT gezüchtet und verkauft wird.
Ein seit 1944 häufig angewandter, aber zunehmend umstrittener Haut- und Augenreizungstest, der im Tierversuch die Giftigkeit des aufgetragenen Stoffes feststellen soll. Der zu prüfende Stoff wird dabei z. B. in den Bindehautsack eines Kaninchenauges aufgetragen, um die möglichen Reizungsreaktionen festzustellen. Das Verfahren ist nach dem Erfinder, dem Toxikologen John Henry Draize (1900 – 1992), benannt.
Mit dem Draize Score werden im Rahmen der Draize Tests je nach Schädigung der Haut oder des Auges die unterschiedlichen Grade der Reizungen differenziert.
Für Tierversuche an Kaninchen übliche, spezielle Fixierkäfige, die das Tier bewegungsunfähig
machen sollen. Restrainer existieren in unterschiedlichen Formen und aus unterschiedlichen Materialien.