VI – Versuche an Meerschweinchen
Die Familie der Meerschweinchen setzt sich aus verschiedenen Unterfamilien zusammen, unter anderem den Eigentlichen Meerschweinchen, welche in verschiedenen Regionen Südamerikas leben. Nach Europa wurde das Meerschweinchen vermutlich im 16. Jahrhundert eingeführt.
Die natürliche Lebenserwartung eines Meerschweinchens beträgt üblicherweise 4 bis 5 Jahre, maximal 8 Jahre. Ein erwachsenes Meerschweinchen ist zwischen 23 und 32 Zentimeter lang und wiegt zwischen 600 und 1200 Gramm. In der Regel sind Meerschweinchen tagaktiv und leben in Gruppen zusammen. Sie haben einen gut ausgeprägten Sehsinn und einen sehr guten Geruchssinn, der vor allem ihrer Verständigung dient und mit dem sie die Geruchssignale ihrer Artgenossen erkennen. Sie kommunizieren über verschiedene Laute, zum Beispiel um sich zu warnen oder, im Falle von Jungtieren, nach Nahrung zu rufen. Je nach Art gibt es mehr oder weniger komplexe Sozialstrukturen. Besonders junge Meerschweinchen spielen gerne, springen umher und schlagen mit Kopf und Beinen aus. Sie ernähren sich von Pflanzen wie Früchten, Samen und Gräsern.
Erstmals wurden Meerschweinchen im 17. Jahrhundert in der Forschung verwendet, um anatomische Strukturen zu untersuchen. Seit 1870 werden sie für verschiedene Zwecke benutzt, hauptsächlich in der Erzeugung und Kontrolle von Impfstoffen, Seren und anderen biologischen Erzeugnissen. Die Tiere, die heute in Versuchen eingesetzt werden, sind spezielle Zuchten wie die (auch bei LPT genutzten) Dunkin-Hartley-Meerschweinchen. 2014 wurden dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zufolge in deutschen Laboren insgesamt 20.576 Meerschweinchen für Tierversuche verwendet.