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Hinter verschlossenen Türen…

LPT Hauptsitz, Neugraben

»Wir möchten über das sprechen, was konkret im Inneren der Versuchslabore hinter verschlossenen Türen vor sich geht.«

„Das familiengeführte Unternehmen weist jede Kritik von sich, verschanzt sich stattdessen hinter Zäunen und Stacheldraht.
LPT Hauptsitz Neugraben 1
LPT Hauptsitz Neugraben 2
Moderne Wissenschaft muss ethischen Maßstäben folgen. Sie darf nicht weiter leidensfähige Individuen zu Opfern ihrer Forschung machen.“

»EIN TIERHEIM«

antwortete eine Anwohnerin einmal auf die Frage, ob sie wisse, was sich am Ende der Straße befinde. Aber am Ende der Straße befindet sich kein Tierheim. Im Redderweg 8 im Hamburger Stadtteil Neugraben befindet sich der Hauptsitz des Tierversuchsunternehmens LPT, inmitten eines beschaulichen Wohngebietes. Auch an weiteren Standorten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein führt das Laboratory of Pharmacology and Toxicology Versuche an Tieren durch. Die Versuche finden auf gesetzlicher Grundlage statt, heißt es. Regelmäßige Kontrollen würden durchgeführt. Das familiengeführte Unternehmen weist jede Kritik von sich, verschanzt sich stattdessen hinter Zäunen und Stacheldraht. Die Angst, dass sich die Öffentlichkeit mit dem beschäftigt, was hinter den Toren der Labore passiert, sitzt tief – beim LPT und bei den namhaften Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche, die die Versuche in Auftrag geben.

Diese Broschüre gibt einen Einblick in das, worüber eines der größten Auftragslabore Deutschlands am liebsten kein Wort verlieren würde: die unzähligen Versuche an Mäusen, Ratten, Kaninchen, Katzen, Hunden, Affen und vielen anderen Tieren. Während das LPT gegenüber der Öffentlichkeit keine Auskunft über konkrete Versuche gibt, lassen sich in Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Artikeln Beschreibungen von Versuchsreihen, deren Aufbau und Ergebnissen sowie den genutzten Tieren finden. Einige dieser Versuchsberichte haben wir von der wissenschaftlichen Fachsprache in die Alltagssprache übertragen und in dieser Broschüre zusammengetragen. Dieser Prozess war aufwändig, denn die Recherche nach Versuchsberichten ist für Außenstehende kompliziert.

Dieser Umstand verdeutlicht einmal mehr das Interesse der Tierversuchsbranche, unter sich zu bleiben und sich nicht der Öffentlichkeit und ihrer Kritik zu stellen. Den Berichten vorangestellt sind Beschreibungen der durch LPT genutzten Tiere, insbesondere ihrer spezifischen Bedürfnisse, des typischen Verhaltens und ihrer Lebensräume. Sie erinnern daran, was die nüchternen Versuchsberichte vermissen lassen: dass Tierversuche einen fundamentalen Eingriff in das Leben der betroffenen Tiere darstellen. In diesem Sinne hoffen wir, mit der Veröffentlichung dieser Broschüre einen Beitrag zu leisten, den Mantel des Schweigens zu lüften. Wir möchten über das sprechen, was konkret im Inneren der Versuchslabore hinter verschlossenen Türen vor sich geht.

Wir möchten deutlich machen, dass wir über handelnde und leidensfähige Individuen reden und nicht – wie es der Begriff Versuchstier suggeriert – über bloße Forschungsobjekte. Moderne Wissenschaft muss ethischen Maßstäben folgen. Sie darf nicht weiter leidensfähige Individuen zu Opfern ihrer Forschung machen. Unser Dank gilt all jenen, die an der Erstellung dieser Broschüre mitgewirkt haben, die Artikel in Fachzeitschriften recherchiert und übersetzt haben, die die Informationen zusammengetragen, redigiert und letztendlich gelayoutet haben. Unser Dank gilt darüber hinaus all denjenigen, die sich in Initiativen, Verbänden oder Aktionsgruppen gegen Versuche an Tieren engagieren. Denn das LPT steht leider nur sinnbildlich für eine ganze Industrie, die versucht, ihre wirtschaftlichen Interessen als allgemeingültiges Recht der bedingungslosen Verfügung über Tiere geltend zu machen.

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