Allgemein

Veröffentlicht am 1. April 2014

Bericht über eine Beagle-Befreiung bei LPT in den achtziger Jahren

Folgender Text dokumentiert eine Beagle-Befreiung durch TierrechtsaktivistInnen bei LPT in den achtziger Jahren. Der Bericht wurde uns anonym anlässlich der Großdemo im Juni 2013 zugeschickt, um ihn dort zu verlesen.

„Wir hatten mehrere Transporter geliehen, mit Stroh ausgepolstert und sind losgefahren, mit der Riesenhoffnung, das alles glatt ginge, die Beagles sicher ankommen, niemand wusste, schaffen wir es. Die Aktion war gut durchorganisiert, jeder wusste, was er/sie zu tun hatte, trotzdem fuhr die Angst mit.
Es war so einfach auf das Gelände zu kommen, damit hatte niemand gerechnet. Die Hunde auf dem LPT Gelände waren ruhig, als sie raus getragen wurden, vielleicht wussten sie, welchem Schicksal sie entgehen. Es ging alles sehr schnell. Wir hatten pro Wagen 20+ Hunde geplant und alles klappte besser als gedacht. Wir fuhren einen Transporter mit knapp über 20 Hunden, Essen und Wasser für die Hunde dabei. Allerdings reagierten die Tiere auf jeden Annäherungsversuch während der Fahrt total panisch; sobald die Tür sich öffnete, stapelten sie sich übereinander in einer Ecke, die Augen vor Angst aufgerissen, und sie bellten um ihr Leben. Wir ließen das mit dem Essen und Wasser und hofften, dass die Fahrt einfach gut gehen würde, uns niemand anhält und den Tieren nichts passiert.
Das war auch eine Weile so, dann ging es los. Es schien sich eine Beißerei zu entwickeln, wir mussten schnellstens anhalten, irgendwo in der Gegend, hoffend, das niemand in der Nähe war.
Wir mussten extrem aufpassen, dass kein Hund uns entwischte, als wir die Türen öffneten. Eine Person stieg ein und kam mit einem jungen Beagle wieder heraus, der eine stark blutende Wunde am Ohr hatte. Wir nahmen ihn zu uns in den Fahrerraum und langsam beruhigte sich die Situation.
Fast am Ziel mussten wir auch noch tanken, die blanke Horrorvorstellung. Wir fuhren von der Autobahn, suchten eine Tankstelle an einer stark befahrenen lauten Straße, damit das Bellen nicht so laut zu hören war. Es klappte, die Hunde bellten zwar ziemlich laut, wie bei jedem Anhalten, aber es schien auf der Tanke niemanden zu interessieren. In diesem Fall, das Desinteresse dieser Gesellschaft, für uns ein Glück. Knapp zwei Stunden später waren wir am Ziel. Es war alles vorbereitet, wir mussten nur mit dem Wagen vorfahren, die hinteren Türen öffnen und die Hunde hätten selbst herausspringen können. Das taten sie natürlich nicht, da sie sich wieder vor Panik, als sie Menschen sahen, in der Ecke stapelten. Irgendwann ging es mit ein wenig Nachhelfen. Die Erleichterung und auch die Freude, dass wir es mit allen ohne große Verletzungen geschafft hatten, war groß. Nachdem wir allerdings die Hunde eine Weile beobachten konnten, machte sich eine ungeheure Wut breit. Diese Tiere aßen ihren eigenen Kot vor lauter Angst, sobald jemand versuchte sich irgendwie zu nähern; sie mussten erst mal zur Ruhe kommen, ohne einen Menschen zu sehen und wir machten uns auf den Weg zurück. Später erfuhren wir, dass die Aktion geklappt hatte, alle, Menschen und Tiere, waren gut an- und zurück gekommen.
Über die Meldung am nächsten Tag in der Tagesschau „Die Tierschützer, die mit den Hunden Kontakt hatten, werden aufgefordert, sich dringend zu melden, die Tiere waren infiziert, es besteht ein hohes Risiko der Ansteckung!“ konnten wir nur lachen, wir leben heute noch!“



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